Es besteht Konsens darüber, dass vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und Fachkräftemangels die Gesunderhaltung von Mitarbeitern eine der größten künftigen Herausforderungen für Unternehmen sein wird. Viele Betriebe reagieren darauf mit punktuellen Angeboten wie Rückenschule, Seminaren zum Umgang mit Stress oder Bemühungen um die Verbesserung ergonomischer Arbeitsbedingungen. Die tatsächlichen Ursachen für gesundheitliche Belastungen, die häufig bereits in organisationalen Prozessen und Strukturen angelegt sind, werden dabei übersehen oder ausgeblendet. Aus dieser Perspektive überrascht es nicht, dass bei vielen Arbeitnehmern trotz dieser Angebote gesundheitliche Belastungen zunehmen und Krankenstände steigen. Was fehlt, ist ein ganzheitlicher aber praxistauglicher Ansatz zur Verankerung des BGM in die Unternehmensstrategie, um insbesondere auch psychischen Belastungen am Arbeitsplatz entgegenzuwirken. Ziel des vier Module umfassenden Professionalisierungsprogramms ist es, in den Mitgliedsunternehmen Fachkompetenz im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements auszubauen. Der Fokus liegt auf der Erarbeitung von praxisnahen Ansätzen zur Förderung betrieblicher Gesundheit, die sowohl in kleineren als auch in größeren Unternehmen umgesetzt werden können.
Fortbildung zum Gesundheitsmanager
Modul 1: Grundlagen des BGM
Im ersten Modul werden zentrale Begriffe und Konzepte sowie gesetzliche Grundlagen thematisiert. Es werden Handlungsfelder in Hinblick auf die Betriebliche Gesundheit, sowie Methoden des BGM vorgestellt. Es erfolgt eine Abgrenzung und Gegenüberstellung zum klassischen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Diskutiert werden Fragen nach Wirtschaftlichkeit und Nutzen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Darüber werden mit den Teilnehmenden die Anforderungen an ein individuelles BGM anhand der Ziele des jeweiligen Unternehmens erarbeitet.
Modul 2: Gesundheit im Betrieb analysieren
Im zweiten Modul werden Methoden zur Analyse der Betrieblichen Gesundheit und zum Controlling von BGM-Maßnahmen vorgestellt, um Ursachen für gesundheitliche Belastungen und Handlungsfelder zu identifizieren und die Zielerreichung und Wirksamkeit von BGM-Maßnahmen zu überprüfen. Es werden verschiedene Analyse-Tools, Methoden und Kennzahlensysteme mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf pragmatischen und effizienten Ansätzen, die weitestgehend in Eigenregie der Unternehmen eingesetzt werden können.
Modul 3: BGM implementieren und ausbauen
Im dritten Modul werden die Voraussetzungen für die erfolgreiche Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements oder eines Gesundheitsprojektes im Unternehmen erarbeitet. BGM-Vorhaben der Teilnehmenden werden konkretisiert. Hierbei geht es um betriebswirtschaftliche Fragen (erforderliche personelle und finanzielle Ressourcen, Schaffung von organisationalen Strukturen und Prozessen) ebenso wie um die unternehmensinterne Kommunikation in Hinblick auf die Umsetzung von BGM-Vorhaben.
Modul 4: Gesundheit im Betrieb erhalten und verbessern
Ob ein BGM-Konzept letztlich ein Stück beschriebenes Papier bleibt oder Teil der Unternehmenskultur und des Unternehmensalltags wird, hängt maßgeblich davon ab, inwiefern es der jeweiligen Unternehmenskultur gerecht wird und ob es gelingt, Führungskräfte und Mitarbeiter im Unternehmen zu überzeugen und einzubinden. Der Fokus des vierten Moduls liegt deshalb auf organisationspsychologischen Themen. Die Teilnehmenden entwickeln Strategien wie Motivation und Eigenverantwortung der Beschäftigten im Hinblick auf das Thema Gesundheit gefördert werden können und wie Führungskräfte aktiv eingebunden und für eine gesunde Führung sensibilisiert werden können. Es wird thematisiert welche besonderen Erfordernisse sich aus der Unternehmenskultur heraus ergeben. Typische Hürden und Hemmnisse in der Umsetzung von BGM-Vorhaben, sowie Strategien zur Überwindung werden thematisiert. Auch in diesem Modul werden die Themen praxisnah und mit engem Bezug zu den individuellen BGM-Vorhaben der Teilnehmenden vermittelt.
Zertifizierung
Bei Bedarf ist eine Zertifizierung möglich. Für die Zertifizierung entwickeln die Teilnehmenden unter fachlicher Betreuung ein BGM-Konzept oder -Projekt für das eigene Unternehmen. Für die Unternehmen wird mit der Zertifizierung ein Mehrwert geschaffen, der über die reine Seminarteilnahme hinausgeht, da die Möglichkeit einer direkten Umsetzung von Konzepten im Unternehmen unter fachlicher Betreuung besteht.
Ziel
Ziel ist es, in den Mitgliedsunternehmen systematisch Fachkompetenz im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements zu entwickeln und auszubauen. Die Teilnehmenden erwerben das erforderliche Fach- und Methodenwissen um für ihr Unternehmen einen Gesundheitsmanagement-Ansatz zu entwickeln, der den Rahmenbedingungen und Anforderungen des jeweiligen Unternehmens gerecht wird. Neben der Wissensvermittlung steht die Entwicklung individueller und praxistauglicher Lösungen für die jeweiligen Ausgangssituationen in den Unternehmen durch die Teilnehmenden im Vordergrund. Das Professionalisierungsprogramm stellt eine praktikable Umsetzungshilfe für Unternehmen dar, die ein konkretes BGM-Vorhaben planen.
Zielgruppe
Fach- und Führungskräfte aus dem Bereich Personal, für die Umsetzung von BGM zuständige Mitarbeiter, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte, Betriebsräte
Referentinnen
Dipl.-Psych. Nicole Scheibner, Dr. Julia Hapkemeyer, EO Institut
Aktuelle Flyer
Informationen und Termine zum ersten Durchlauf des Professionalisierungsprogramms für Betriebliche Gesundheitsmanager finden Sie hier:
Und Informationen und Termine zum zweiten Durchlauf des Professionalisierungsprogramms Betrieblicher Gesundheitsmanager finden Sie hier: